Tapas – wie du es in deinen Alltag integrieren kannst

Teil acht der Yama und Niyama-Serie beschäftigt sich mit Tapas, dem dritten Niyama von Patanjali`s Yoga Sutras. Die Serie soll dir Wege zeigen, wie du die Yamas und Niyamas in deinen Alltag einbauen kannst. Einen kurzen Überblick über Patanjali’s Yamas und Niyamas bekommst du hier.

Tapas

Tapas ist das dritte Niyama von Patanjali’s Yoga Sutras und bedeutet wörtlich übersetzt „brennen“, „Hitze“. In einer geläufigeren Übersetzung meint Tapas Selbstdisziplin. Die Selbstdisziplin, die wir benötigen, um die „Unreinheiten“ in unserem Körper und unserem Geist zu beseitigen. Manche von uns haben etwas zu viel Selbstdisziplin, andere hingegen könnten etwas mehr benötigen. Dies kann auch vom verfolgten Ziel abhängig sein. Hast du irgendetwas in deinem Leben, dass du durch Disziplin „wegbrennen“ kannst? Frag dich doch einmal selbst.

Selbstdisziplin hilft uns neue Muster, neue Verhaltensweisen in unser Leben zu integrieren, wie z.B. gesund essen, früh aufstehen oder positiv denken. Auch wenn sich die Disziplin manchmal wie eine Qual anfühlt, ein wirkliches Leid soll sie dir nicht zufügen. Die Ausübung von Tapas soll dir helfen, deine Ziele durch innere Stärke, durch Selbstdisziplin zu erreichen.

Wie du Tapas in deinen Alltag integrieren kannst

Fordere dich selbst heraus! Ich meine jetzt nicht, dass du dich immer über deine Grenzen hinaus bewegen musst, sondern dass du dir ein Ziel setzt, welches für dich wichtig ist. Verfolge dein ganz persönliches Ziel. Wenn du dich nämlich mit herausfordernden Aufgaben auseinandersetzt, trainierst du damit dein Selbstvertrauen und dein Durchhaltevermögen. Dein Ziel kann alles mögliche sein. Es muss nicht körperlich sein, sondern kann auch deinen Geist, deine Emotionen, deine Gedanken betreffen. Schreib dir kurz dein gefasstes Ziel nieder und auch warum du es erreichen möchtest. Wenn es dir nämlich einmal schwer fällt und du dein Ziel aus den Augen verlierst, kannst du dir deine gefasste Notiz vor die Augen halten.

Stell dich der Veränderung! Egal ob es ein neuer Job ist, ein Umzug, eine neue Beziehung, oder aber auch das Ende einer Beziehung. Änderungen ergeben sich, wenn wir ihnen erlauben sich zu ergeben. Oft müssen wir dafür unsere geliebte Komfortzone verlassen. Doch ein kleiner Schritt aus deiner Komfortzone, kann vieles bewirken. Du lernst über dich selbst und wächst. Wenn alles was du machst immer einfach von der Hand geht, wirst du wahrscheinlich nie stärker werden. Und meist sind es die Herausforderungen im Leben, die dein Leben positiv bereichern, welche dich zu Beginn etwas ängstigen. Vergiss dabei nicht aus Liebe zu handeln. Wenn du dich der Veränderung stellst, solltest du es tun, weil du es wirklich willst und nicht weil dir dein Ego sagt du sollst es machen.

Nimm kleine Schritte!  Tapas lehrt uns Selbstdisziplin. Aber Tapas ist eine beständige Selbstdisziplin. Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Gehe stattdessen kleine Schritte, die du auch erreichen kannst um deine Selbstdisziplin zu füttern. Anstatt dir vorzunehmen alles Süße in deinem Leben zu verbannen, nimm dir z.B. vor, die Süßigkeiten auf 2-3 Mal pro Woche zu reduzieren. Dabei meine ich nicht, in diesen 2-3 Mal alles Süße in sich hineinzustopfen. Nein, ich meine, dass du dir in den 2-3 Mal pro Woche z.B. einen Schokoriegel gönnst. Wenn du das geschafft hast, kannst du ja auf einmal wöchentlich reduzieren usw. Wenn du dir vornimmst mehr Sport zu treiben, plane dir 3 Tage in der Woche ein, an denen du deinen Sport machst und zieh es dann durch. Es muss nicht immer 1-2 Stunden sein, beginne klein und steigere dich allmählich.

Auf deiner Matte: Tapas in deiner Yogapraxis kann auf viele Wege ausgeübt werden. Es meint nicht nur, sich selbst  an die Grenze zu treiben um endlich diese eine Pose hinzubekommen. Es kann auch einfach bedeuten, sich jeden Tag Zeit zu nehmen um auf der Matte zu erscheinen und für 10 Minuten zu meditieren. Was auch immer deine Auslegung von Tapas ist, körperlicher Natur, geistiger Natur oder beides, es zielt auf deine innere Stärke ab Yoga zu machen, selbst wenn du einmal nicht in der Stimmung bist.