Saucha und wie du es in dein Leben integrieren kannst

Teil sechs der zehnteiligen Yama und Niyama Serie beschäftigt sich mit dem ersten Niyama. In Patanjali’s Yoga Sutras stellen die Niyamas, die persönlichen Lehren, den zweiten Schritt im achtgliedrigen Weg dar. Während dir die Yamas, das erste Glied in Patanjali’s Yoga Sutra, die ethischen Grundsätze Wege zeigen, die dich zu einem glücklichen und erfüllenden Leben verhelfen sollen, bietet dir die Ausübung der fünf Niyamas einen Leitfaden von Verhaltensregeln. Diese Verhaltensregeln sollen dir dabei helfen, wie du in der Welt agierst, damit du dich entfalten kannst. Einen kurzen Überblick über die 8 Glieder von Patanjali’s Yoga Sutras erhältst du hier.

Saucha

Das erste dieser Niyamas ist Saucha und bedeutet Sauberkeit und Reinheit. Dieses Niyama zeigt dir, wie wichtig es ist den Körper, Geist und die Seele, sowie auch unsere Umgebung zu reinigen. Wie auch die anderen Yamas und Niyamas hat auch Saucha eine breite Reichweite an Bedeutungen.

Einerseits zielt es darauf ab deine Umgebung sauber zu halten. Liegt bei dir Zuhause oder in der Arbeit auch immer etwas herum, dass du gerade nicht benötigst? Auch wenn es dich nicht stört, diese Unordnung lenkt deine Energie ab. Desweiteren will Saucha einen Fokus darauf lenken, wie wir unseren Körper rein halten.

Auf der anderen Seite bedeutet es unter anderem schlechte Gewohnheiten abzulegen, welche dich hindern, dein volles Potenzial auszuschöpfen. Durch Saucha kannst du dir einen Raum schaffen, indem du wachsen kannst. Einen Raum, der dir hilft dich besser zu fühlen.

Saucha im Alltag

Räum auf! Halte dein Zuhause, deinen Arbeitsplatz und deine Umgebung sauber. Auch wenn dich vielleicht der eine Wäscheberg im Eck, oder dein unordentlicher Schreibtisch nicht wirklich stört, er lenkt deinen Geist ab. Wenn du dich in einer sauberen Umgebung aufhältst, haben auch deine Gedanken weniger Platz zum ausweichen. Dadurch fällt es dir leichter in deinem Geist rein und fokussiert zu sein. Ein weiteres Benefit von einer sauberen Umgebung ist, dass du dich schneller und besser erholen kannst. Du wirst dich wohler und energiegeladener fühlen.

Nimm dir Zeit um deinen Körper zu pflegen! Eine tägliche Dusche oder Bad reinigen dich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Kennst du das Gefühl, wenn du dich nach einem langen Tag unter die Dusche stellst und dich danach einfach besser fühlst? Genau das ist der innerliche Effekt von deiner äußerlichen Reinigung. Neben dem täglichen Duschen/Bad führe ein neues Ritual ein. Säubere deine Zunge jeden Morgen. Laut Ayurveda hilft eine saubere Zunge dabei, die Bakterien und Gifte loszuwerden. Diese Giftstoffe entstehen über Nacht, wenn dein Körper, dein Verdauungssystem, arbeitet. Um diese Giftstoffe durch essen und trinken nicht wieder aufzunehmen, nimm dir kurz Zeit um die Zunge zu säubern. Wenn du noch mehr willst, kannst du auch vor dem Zähneputzen Öl ziehen. Nimm dafür 1/2 -1 TL Kokosöl oder Ghee und ziehe das Öl in deinem Mund für ca. 5-15 Minuten hin und her und spucke es dann aus. Das Öl bindet die Giftstoffe und hilft deinen Körper zu entgiften.

Geh nach draußen! Frische Luft und Sonnenschein versorgen dich mit neuer Energie und „reinigen“ deinen Körper, sowie auch deinen Geist. Auf mentaler Ebene helfen frische Luft und Sonnenschein dabei, deine Gedanken wieder zu ordnen und Abschweifungen zu minimieren. Beobachte deine Umgebung. Nimm die Töne, Gerüche etc. wahr. Dadurch werden deine Gedanken „gesäubert“ und gleichzeitig wirst du wieder achtsamer. Auf körperlicher Ebene bringt frische Luft und Sonnenschein neue Energie.

Auf der Matte: Halte die Umgebung sauber in der du Yoga praktiziert. Sie soll frei von Ablenkungen sein, sodass du dich allein auf dich und deine Praxis konzentrieren kannst. Achte auf deinen Atem. Der Atem spielt in Yoga eine zentrale Rolle. Durch deine Einatmung tankst du neue Energie, durch deine Ausatmung säuberst du deine Gedanken, deinen Körper. Integriere dafür am besten Pranayama (Atemübungen) in deine Praxis. Am effektivsten ist dafür Nadi Shodhana, die Wechselatmung. Ebenso wie Pranayama hilft auch Meditation deine Gedanken zu reinigen. Setz dich einfach irgendwo hin, wo du ungestört bist, schließe deine Augen und konzentriere dich auf deinen Atem, ein Mantra etc.